Einzelförderung und Unterstüzung im Familienkontext

Unsere Einzelförderung von Kindern und Jugendlichen mit ASS umfasst ein weites Spektrum von Methoden und bietet die Möglichkeit, auf bestimmte Schwierigkeiten und Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen individuell einzugehen. Je nach Alter, Fähigkeiten und Interessen variieren die Förderschwerpunkte.

Die konkreten Angebote der Förderung umfassen Elemente spezifischer Therapiemethoden wie TEACCH (verhaltenstherapeutisch), INTENSIVE INTERACTION nach Phoebe Caldwell (entwicklungspsychologisch), FLOORTIME nach Stanley Greenspan (entwicklungspsychologisch) sowie Sozialgeschichten (psychoedukativ) nach Carol Gray und PECS.

Da Menschen mit ASS oftmals Schwierigkeiten im sozialen Kontakt und mit Selbstständigkeit  haben, ist das SOZIALTRAINING ein weiterer Schwerpunkt der Einzelförderung. Dies umfasst z.B. Kontaktaufnahme zu Gleichaltrigen und anderen Menschen, die Unterscheidung von angemessenem und unangemessenem Verhalten in der Öffentlichkeit, Einkaufstraining, Fahrtraining, Hygienetraining. Auch der Umgang mit Sozial- und Tierphobien gehört dazu.

Kinder und Jugendliche mit ASS fühlen sich häufig von den vielen Sinneseindrücken, die sie umgeben, und den Anforderungen einer als unkontrollierbar erlebten Umwelt überfordert. Stressreduktion durch Entspannungstraining (PMR) im Einzel- sowie im Familien-Kontext ist daher ein weiteres Angebot.

Unterstützung im Familienkontext

In der Familienhilfe mit Kindern aus dem autistischen Spektrum liegen die Schwerpunkte meist in folgenden Bereichen:
•    Elternberatung
•    Förderung der Geschwisterbeziehung
•    Kommunikation
•    Mitgestaltung in Hinblick auf Bedürfnisse aller Familienmitglieder
•    Arbeit mit dem Kind

Die Elternberatung vermittelt Informationen zur Diagnose Autismus und die Einführung in verschiedene Methoden wie TEACCH, Floortime, PECS, Social Stories. Je nach Passung und Ressourcen der Eltern bzw. der ganzen Familien werden die Methoden vertieft und in den Alltag eingebunden.

Da Kinder aus dem autistischen Spektrum Schwierigkeiten mit dem Aufnehmen und Halten von sozialen Kontakten und reziprokem (gegenseitigem) Spiel haben, kommt es in Spielsituationen schneller zu Überforderung, Konflikten und Rückzug. Hier ist oft Ziel, Konfliktsituationen zu vermeiden bzw. aufzulösen, indem Zeichen der Überforderung erkannt und kurze Rückzugsphasen ermöglicht werden. Gleichzeitig kann gemeinsames Spieltraining dem Kind auch helfen, offener und toleranter zu werden, z.B. gegenüber der Art seiner Geschwister zu spielen.

Die Förderung der Geschwisterbeziehung ist ein weiterer zentraler Punkt in der Familienhilfe. Durch seine speziellen Bedürfnisse und Schwierigkeiten bekommt das Kind mit Autismus in der Familie oft viel Aufmerksamkeit und Rücksicht, so dass es für Eltern nötig werden kann, sich bewusst Zeit auch für die Geschwisterkinder zu nehmen. In welcher Form dies möglich ist, stellt ein Beratungsthema in der Familienhilfe dar.

Je nach Alter der Geschwisterkinder bieten unsere Fachkräfte auch ihnen an, über Autismus zu sprechen, so dass diese die Eigenarten ihres Bruders/ihrer Schwester besser verstehen lernen.

Gemeinsame Ausflüge sind ein zusätzliches Angebot, das zur Entspannung des Geschwisterverhältnisses beitragen kann und allen Beteiligten  Spaß macht.

Für Menschen aus dem autistischen Spektrum sind ein strukturierter Tagesablauf und Alltagsroutinen oft hilfreich. In der Familienhilfe wird der Fokus darauf gelegt, wieviel Strukturierung und welche Struktur für die ganze Familie möglich ist und welche Routinen des Kindes mit Autismus notwendig bzw. tragbar sind.

Ihre Ansprechpartnerin:

Elke Kampen

 Elke Kampen